Hohe Zunahmen schonen die Umwelt


In der Kette der Schweineproduktion stellt die Mast den letzten Abschnitt dar. Ihr obliegt die Aufgabe, marktgerechte Schlachtkörper zu erzeugen. Da- bei ist der Aufwand an eingesetzten Betriebsmitteln möglichst effektiv zu gestalten. Dies betrifft insbesondere die Fütterung. Der Hauptkostenfaktor in der Schweinemast bleibt das Futter. Bei Futtermittelpreisen in den zurückliegenden zehn Jahren machten sie etwa 65 % der Gesamtkosten der Schweinemast aus. Wie sich die biologischen Leistungen deutlich verbessert haben, zeigen die Ergebnisse des Rheinischen Erzeugerringes für Mastschweine. So konnten im Verlauf der letzten zehn Wirtschaftsjahre die mittleren Tageszu- nahmen von 740 g auf 840 g gesteigert werden. Dadurch verringerte sich im Schnitt die Mastdauer von 121 Tagen auf 107 Tage je verkauftes Mastschwein.

Dank der auch in der Schweinezüchtung ergriffenen Maßnahmen stieg der mittlere tägliche Futterverzehr pro Mastschwein in diesem Zeitraum fortlaufend von 2,1 auf 2,3 kg pro Tier und Tag. Höhe- re Zunahmen setzten eine höhere tägliche Futteraufnahme voraus. Bei höheren Zunahmen wird jedoch die Futterverwertung deutlich besser. Die Mastdauer hat sich also um 14 Tage verkürzt und es wird 14 Tage der Erhaltungsbedarf gespart. So benötigten die Schweine vor zehn Jahren 255 kg Futter während der gesamten Mast. Demgegenüber verbrauchen die Tiere heute mit Tageszunahmen von 850 g/Tier in der Mast nur 247 kg.

In den letzten Jahren kamen neue mehrphasige Fütterungskonzepte und synthetische Aminosäuren zum Einsatz. Hierdurch erhöht sich die Nährstoffeffizienz bei verminderter Umweltbelastung. Durch die höheren Zunahmen werden heute fast 8kg Futter weniger je Schwein benötigt. Dadurch werden die N- und P-Ausscheidungen der Schweine deutlich gesenkt. Fakt ist, dass höhere Zunahmen nicht nur einen geringeren Futterverbrauch während der Mast bedeuten, sondern auch einen reduzierten Nährstoffverbrauch und da- mit auch eine geringere Umweltbelastung nach sich ziehen.

Quelle: LZ Rheinland 5/2020 S. 43 Text u. Foto Johannes Hilgers hilgers[at]viehvermarktung-online[dot]de